Ganz schön starke Typen
Richtige Kraftprotze sind sie, diese Stärkekartoffeln. Denn sie können 16-25 % Stärke ausbilden und sind damit die „stärksten“ unter den Kartoffeln. Aber wie schaffen sie das?
Bei Sonnenschein werden tagsüber CO2 und Wasser im Blatt zu Stärke umgewandelt und in der Kartoffelknolle eingelagert. Diese in Knollen eingelagerte Stärke wird von September bis Mitte November geerntet und in einer Stärkefabrik weiterverarbeitet. Die Knollen werden zerrieben, die Stärke ausgewaschen und zu pulvrigen Kartoffelmehl getrocknet.
Bei der Verarbeitung der Kartoffel entstehen keine Reste, sondern interessante Nebenprodukte. Die Pülpe zum Beispiel (Faseranteil der Knollen) wird an Tiere verfüttert. Auch das Prozesswasser wird wiederverwendet, in dem es auf dem Acker ausgebracht wird und den Pflanzen als Kalium-Quelle dient.
Daraus kann man vieles herstellen. Beispielsweise findet man dieses Mehl in vielen Fertigprodukten im Supermarkt. Aber auch nachhaltige Produkte wie z.B. Papier oder biologisch abbaubare Verpackungen können daraus hergestellt werden. So kann zukünftig der Einsatz von Plastik reduziert werden.
Übrigens: Stärkekartoffeln kann man theoretisch auch essen. Aber ehrlich gesagt schmecken sie nicht besonders gut. Da empfehlen wir dann doch lieber die köstliche Speisekartoffel!